Quer gestrickter Pullover

Material: 600 g Noro "Kochoran" (50 % Wolle, 20 % Seide, 30 % Angora, LL 160 m/100 g) in Farbe 26 rosa-grau-türkis.

Gestrickt habe ich glatt links auf Brother KH 270 (Grobstricker, 9 mm Nadelabstand) mit Maschenweite 8. Fürs Handstricken wird Nadelstärke 6 mm empfohlen; auf der Maschine muss man die MW relativ hoch einstellen, sonst wird das Gestrick zu fest.

quer gestrickter Pullover aus Noro Kochoran

Seit längerer Zeit lag bei mir ein größerer Rest Noro Kochoran in zwei verschiedenen Farbpartien herum, Überbleibsel von zwei anderen Pullovern.

Ich mag dieses Garn, es ist leicht, unglaublich weich und sehr warm. Auf keinen Fall aber wollte ich wollte einen weiteren "geringelten" Pullover produzieren. Deshalb überlegte ich eine Weile, wie ich das Garn verarbeiten sollte, und entschloss mich schließlich, es in einem Stück (mehr oder weniger jedenfalls) quer zu verstricken.

Dies ist ein ganz einfacher gerader Schnitt mit angesetzten Ärmeln. Die Leibteile sind um 90° gedreht, man strickt von Seitennaht zu Seitennaht. Bei der Maschenprobe muss man ein wenig tricksen. Für die Ärmel, die ja in "herkömmlicher" Strickrichtung gearbeitet sind, legt man die herkömmliche glatt-links-Maschenprobe zugrunde. Für die Leibteile hingegen muss man die Maschenprobe quer hängend ausmessen. Man erhält dabei deutlich weniger Maschen und dafür mehr Reihen (es können doppelt soviele Reihen sein wie Maschen) als normal.

Gestrickt habe ich vom rechten Ärmel ausgehend wie folgt:

Anschlag für den rechten Ärmel von unten, dann hinauf (ohne Armkugel) bis zur Schulter. Die beiden Ärmelhälften getrennt mit Kontrastgarn abwerfen. Die linke Hälfte (Rückenteil) nach rechts versetzt wieder einhängen, eine Masche für die Schulternaht zunehmen und für die Seitennaht Maschen nach links außen per Wickelanschlag zunehmen. Gerade stricken bis zum Beginn des Halsausschnitts, dann 6 x je 1 M in jeder 2. Reihe abnehmen. Geradeaus weiter bis 12 Reihen vor Ende des Halsausschnitts, nun 6 x je 1 M in jeder 2. Reihe wieder zunehmen. Geradeaus weiter bis zur Seitennaht. Die Seitennaht-Maschen locker abketten, die Ärmelmaschen mit Kontrastgarn abwerfen.

Fürs Vorderteil die rechte Hälfte des Ärmels nach links versetzt an die Maschine hängen, eine Masche für die Schulternaht zunehmen und für die Seitennaht Maschen nach rechts per Wickelanschlag zunehmen. Wie das Rückenteil stricken, jedoch mit tieferem Halsausschnitt. Dafür zuerst die Hälfte der Maschen in einem Rutsch abketten, die restlichen Abnahmen jeweils eine Maschen in jeder 2. Reihe. Auf der anderen Seite des Halsausschnitts die Zunahmen entsprechend gegengleich arbeiten, dann geradeaus bis zur Seitennaht stricken. Seitennaht-Maschen locker abketten, Ärmelmaschen mit Kontrastgarn abwerfen.

Erste Schulternaht mit Matratzenstich schließen, Halsblende wie gewünscht anstricken. Zweite Schulternaht schließen, offene Maschen einhängen und den zweiten Ärmel nach unten anstricken.

Die erste Schulternaht wurde im Matratzenstich geschlossen. Danach wurde die Halsblende von Hand angestrickt. Es sind nur drei Reihen bzw. Runden glatt links. Das Gestrick rollt sich von selbst nach innen und umschließt die Halskante.

Die zweite Schulternaht wird ebenso geschlossen, am einfachsten von der Halsblende aus beginnend.

Bild links: So sieht der fertige Halsausschnitt aus, schlicht, unauffällig und dazu noch ganz simpel gestrickt. Das etwas fusselige Garn versteckt gnädig sämtliche Unregelmäßigkeiten. Wichtig ist, dass man genügend Maschen aufnimmt und locker genug abkettet, damit der Kopf bequem durchpasst. Lieber einige Maschen mehr, dann die eigentliche Blende eher fest stricken und danach locker abketten.

Jetzt noch an die unteren Kanten der Leibteile wahlweise von Hand oder mit Maschine einige Reihen Bündchenmuster anstricken und Ärmel- und Seitennähte schließen. Fertig ist ein schlichtes Modell, das den Farbverlauf schön zur Geltung bringt und das zu fast jedem einfarbigen Teil passt.

Der Pullover ist trotz des dicken Garns leicht und mollig warm, genau das Richtige für kalte Wintertage.

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