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Warum...sind jetzt die Maschen von den Nadeln gefallen? Wieso ist überhaupt
kein Muster zu erkennen, obwohl die Nadeln doch korrekt vorgewählt
werden? Weshalb kriege ich lauter lange Schlaufen, wo ein Fangmuster sein
sollte? Der StrickschlittenDer Schlitten hat hinten rechts einen Drehknopf, den Wechselschalter. Er hat die Einstellungen N, KC (es kann auch KCI und KCII geben) und CR. N ist die Normal-Einstellung. Sobald Ihr den Schalter auf eine der KC-Einstellungen bringt, merkt Ihr, daß der Schlitten schwerer zu schieben ist und mehr Lärm macht. Der Grund dafür ist, daß er jetzt an den Metallriemen "angekoppelt" ist, über den die Musterautomatik das Muster auf das Nadelbett überträgt. Ohne dieses "Ankoppeln" können keine Muster automatisch gestrickt werden. Nur wenn der Schlitten "angekoppelt" ist, werden Nadeln automatisch vorgewählt. Ihr könnt das ausprobieren: Schiebt je 30 Nadeln rechts und links der 0 in Arbeitsposition, gebt ein Muster oder eine Lochkarte ein, und schiebt den Schlitten über die Nadeln. Solange der Schlitten nicht auf KC steht, wird keine einzige Nadel vorgewählt. Die Einstellung CR dient übrigens dazu, den Schlitten vom Nadelbett zu entfernen, wenn er sich mal "festgefahren" hat. Das funktioniert noch besser, wenn man vorher den Abstreifer abschraubt. Hinterher aber nicht vergessen, den Schlitten gleich wieder zurück auf N oder KC zu stellen! Die NadelpositionenEs gibt vier verschiedene Nadelpositionen; wenn man es ganz genau nimmt, sind es sogar fünf: A-Position: Wenn die Nadeln ganz zurückgeschoben sind. Da
tun sie gar nichts und stricken auch nicht mit. Der NadelrückholerEs gibt noch eine weitere wichtige Einstellmöglichkeit am Schlitten, und zwar den "Schieber", mit dem mal zwischen NL und H hin- und herschaltet. Korrekt heißt er Nadelrückholer. Er veranlaßt den Schlitten, die Nadeln in E-Position entweder abzustricken und zurück in die B-Position zu befördern, oder sie ungestrickt stehenzulassen. Welche Stellung wofür zuständig ist, kann man sich ganz gut anhand der Buchstaben merken: NL bedeutet, alle Nadeln stricken NormaL. H bedeutet, die Nadeln in E-Position stehen auf Halten. Ist doch ganz einfach, oder? Die Mustertasten am SchlittenNun kommen wir zum interessantesten Teil: Die verschiedenen Einstellungen am Schlitten. Je nachdem, welche Taste(n) gedrückt sind, werden die Nadeln und damit die Maschen in den unterschiedlichen Positionen auch ganz unterschiedlich behandelt. Eine Übersicht findet Ihr unten auf der Seite. Wenn keine Taste gedrückt ist und alle sonstigen Einstellungen auf N sind, schiebt der Schlitten alle Nadeln, die nicht in A-Position sind, beim Drübergleiten nach vorn und wieder zurück, damit die nächste Masche gebildet wird. Wenn dabei kein Faden im Nüßchen ist (oder es ist nicht richtig eingefädelt), gibt es auch keine neue Masche. Stattdessen fällt nur die alte hinunter. Wenn das auf der ganzen Reihe passiert, könnt Ihr Euer Gestrick vom Fußboden aufsammeln. Aber natürlich ist es ohne weiteres möglich, den Schlitten übers Nadelbett zu schieben, ohne daß die Maschen fallen. Nicht bei jeder Einstellung werden die Nadeln nämlich so weit nach vorn geschoben. Wenn Ihr zum Beispiel die Tuck-Tasten drückt, gleiten die Nadeln nur so weit vor, daß der Faden in die Haken gelegt werden kann, jedoch bleibt die alte Masche noch im Haken liegen: Die Nadeln "fangen" den Faden, daher der Name "Fangmuster". Noch besser geht's bei gedrückten Part-Tasten: Dabei kommen die Nadeln überhaupt nicht (oder nur ganz wenig) nach vorn, der Faden läuft vor ihnen vorbei. Aber Achtung: Das funktioniert wirklich nur, solange die Nadeln in B-Position sind. Sobald eine Nadel ihren Haken vorwitzig hinausstreckt, schiebt der Schlitten sie gnadenlos ganz vor, weil er alles, aber auch wirklich alles abstricken will, was sich in D-Position befindet. Dabei ist es einerlei, welche Tasten gedrückt sind: D strickt immer, und wenn kein Garn drin ist, dann fallen die Maschen eben. Vorsicht deshalb auch, wenn Ihr den Schlitten auf MC gestellt habt und im Nüßchen B kein Garn ist: Die Maschen werden herunterfallen! Die folgende Tabelle soll verdeutlichen, was bei den unterschiedlichen Einstellungen passiert. Wichtig ist dabei auch, in welcher Position sich der Nadelrückholer am Schlitten befindet.
Wenn der Nadelrückholer auf H gestellt wird, stricken die Nadeln in E-Position nicht mit. Aber anders als die Nadeln in B- und D-Position werden sie auch von der Stellung des Wechselschalters nicht beeinflußt. Vorwählen aus dieser Position ist also nicht möglich. Wenn Nadeln in Ruhestellung wieder im Muster mitstricken sollen, müssen sie daher zunächst in die B-Position gebracht werden, und von dieser aus muß die Vorwahl bei gedrückten Part-Tasten erfolgen. Ich hoffe, dieser Überblick hilft Euch zu verstehen, was beim Musterstricken passiert und weshalb manchmal etwas anderes geschieht als erwartet. Weitere Fragen? Einfach ins Strickforum schauen. Zurück nach oben oder zur Startseite. |